Wühlmäuse vertreiben
So werden Sie Wühlmäuse aus dem Garten endgültig los
Inhaltsverzeichnis:
Haben Sie auf Ihrer Gartenwiese hässliche Erdhügel entdeckt, müssen die nicht zwangsläufig von einem Maulwurf stammen. Auch die Wühlmaus gräbt sich in meterlangen Gängen durch den Boden. Während der Maulwurf unter Naturschutz steht, dürfen Sie Feldmäuse jedoch bekämpfen.
Als reine Pflanzenfresser können die gefräßigen Wühlmause im Garten erheblichen Schaden anrichten. Sie erkennen den Wühlmausbefall am hoch-ovalen Gang (Maulwurfsgang ist quer-oval), in dem alle Pflanzenwurzeln abgenagt sind. Auch beginnt ihr Gang seitlich neben dem Hügel und nicht darunter.
Wühlmäuse im Garten
Haben Sie Wühlmäuse in Ihrem Garten entdeckt, sollten Sie sich nicht alleine ans Vertreiben der Schädlinge machen. Sprechen Sie sich mit Ihren Gartennachbarn über die Bekämpfungsmaßnahmen ab, denn die jungen Feldmäuse beziehen neue Territorien und machen vor keiner Gartengrenze halt.
Als effektive Methode, die Feldmäuse aus dem Garten loszuwerden, gilt das Aufstellen von Fallen. Es wird unterschieden zwischen Tötungsfallen und Lebendfallen. Da Tötungsfallen den Tieren oft unnötiges Leid zufügen, sollten Schlag-, Schuss- und Zangenfallen nicht Ihre erste Wahl sein.
Wühlmäuse besitzen einen sehr guten Geruchssinn. Tragen Sie beim Berühren der Wühlmausfalle immer Handschuhe. Zum Aufstellen der Falle gehen Sie folgendermaßen vor:
- Vorbereitung der Wühlmausfalle: Reinigen mit geruchsneutraler Kernseife, Einreiben der Falle mit Erde
- Finden eines bewohnten Wühlmausganges: 30 cm des Ganges aufgraben, handelt es sich um einen bewohnten Wühlmausgang, wird er innerhalb kurzer Zeit wieder verschlossen.
- Erneutes Aufgraben des Wühlmausganges, Säubern des Ganges mithilfe eines Löffels
- Bestücken der Falle mit Ködern, wie Topinambur, Kartoffeln, geschälten Apfelstücken, geschälten Möhren und waagerechtes Aufstellen der Mausefalle im Wühlmausgang.
- Lichtdichtes Verschließen des Ganges mit einem Brett oder Grasballen und mehrmals täglich kontrollieren.
Weil Wühlmäuse ein sehr gutes Gehör besitzen, lassen sie sich auch mit Ultraschall vertreiben. Jedoch sind die hohen Töne bei billigen Ultraschallgeräten oft auch vom eigenen Haustier oder sogar von Kindern hörbar. Deswegen sollten Sie unbedingt auf Markengeräte setzen.
Kostengünstig und ebenso wirkungsvoll lassen sich die Schädlinge durch ein selbst gebasteltes Windspiel vertreiben. Dazu stecken Sie Eisenröhren in die Wühlmaushügel und befestigen daran (mit Schnüren) mehrere dünne Deckel von Schraubgläsern, die durch den Wind gegen das Rohr schlagen.
Weitere oftmals ebenfalls preisgünstige Methoden, um einer Wühlmausplage Herr zu werden, finden Sie auf der Seite Hausmittel gegen Wühlmäuse.
Fast von alleine regelt sich das Wühlmausproblem, wenn Sie auf die Hilfe natürlicher Feinde setzen. Denn Wiesel, Bussard und Eule haben die Feldmaus zum Fressen gern:
- Um das Wiesel in den naturnahen Garten zu locken, binden Sie einfach ein paar Totholz- oder Steinhaufen in die Gartengestaltung ein, die den Tieren als Unterschlupf dienen.
- Eulen, die gerne in alten Scheunen oder auf Dachböden nisten, helfen Sie beim Einzug durch Einfluglöcher an einer möglichst ruhigen Stelle.
- Stellen Sie eine circa 2 Meter hohe Sitzstange in Ihrem Garten auf, hat es der Mäusebussard leichter seine Beute zu finden und zu jagen.
Mittel gegen Wühl- und Feldmäuse
Zeitpunkt: Am besten gehen Sie gegen die Wühlmäuse im Garten zwischen Spätherbst und zeitigem Frühjahr vor. Denn zu dieser Zeit finden die Mäuse in der Natur weniger Futter und werden Ihre Köder besser annehmen. Besonders effektiv ist es zum Frühlingsanfang vor dem ersten Wurf der Feldmaus.
Gartengestaltung: Machen Sie schon bei der Gartengestaltung und beim Anlegen der Beete ihren Garten für die Wühlmäuse unattraktiv:
- Um das Gemüsebeet zu schützen, pflanzen Sie rundherum Knoblauch oder Zwiebeln, deren Geruch die Nager abschreckt.
- Aus dem Obstgarten halten Sie Wühlmäuse fern mit dem zusätzlichen Anpflanzen von Johannisbeersträuchern.
- Im Ziergarten haben sich Kaiserkrone, Steinklee, Narzissen und Pfingstrosen als wirkungsvolle Wühlmaus-Vertreiber bewährt.
Wühlmausgift, das Sie im Handel als privat Anwender erwerben können, enthält in der Regel ein Biozid, das auch für Menschen und andere Tiere gefährlich ist. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Lesen und befolgen Sie die beiliegende Gebrauchsanweisung genau!
- Legen Sie die Giftköder nur in Köderstationen aus. Öffnen Sie die einzelnen Päckchen nicht und tragen Sie beim Ausbringen Einmalhandschuhe.
- Stellen Sie die Köderstationen auf die Laufwege der Wühlmäuse, aber nicht direkt in die Erde. Sie müssen außerdem vor Überschwemmung und Unwetter geschützt stehen.
- Kennzeichnen Sie jede Köderstation mit einem Schild, dass und welches Gift sie enthält, halten Sie Kinder und Haustiere fern und informieren Sie die Nachbarn.
- Kontrollieren Sie die Giftköderstationen zum ersten Mal nach 5 Tagen, anschließend wöchentlich. Entfernen Sie tote Tiere mit Handschuhen und beenden Sie die Beköderung, wenn keine Giftköder mehr angenommen werden.
Vibration: Ganz ohne Chemikalien funktionieren Vertreiber mit Vibration. Über AA-Batterien und Solarenergie stören und vertreiben diese Röhren, die in die Erde gesteckt werden die Feldmäuse mithilfe von Ultraschall, Vibrationen und Lichteffekten gleich auf dreifache Weise.
Wühlmausgas: Beim Gebrauch sollten Sie sich ebenfalls genau nach der Anleitung richten. Halten Sie die gezündeten Kartuschen keinesfalls lang in der Hand, da sie sehr heiß werden können. Öffnen Sie den Wühlmausgang frühestens nach 24 Stunden erneut, um die leere Kartusche zu entsorgen.
Umweltfreundlicher als das giftige Gas ist Wühlmausgas auf Basis von Rizinusöl, das Sie ebenfalls als privater Anwender kaufen dürfen. Es vertreibt die Nager wirkungsvoll, ohne sie zu beeinträchtigen. Halten Sie sich auch bei diesem Mittel exakt an die Anleitung des Herstellers.
Möchten Sie noch umweltfreundlicher gegen die gefräßigen Pflanzenschädlinge vorgehen, greifen Sie zum Hausmittel. Auch hier gibt es verschiedene Alternativen. Informieren Sie sich auf der Seite Hausmittel gegen Wühlmäuse.
Tipps zum Wühlmäuse vertreiben
Pflanzkörbe: Geben Sie Wühlmäusen schon beim Bepflanzen keine Chance und stellen Sie preisgünstige Pflanzkörbe in der benötigten Größe selber her:
- Sie brauchen Hasendraht mit einer Maschenweite zwischen 13 und 16 Zentimetern.
- Basteln Sie Ihren Korb so, dass er nicht zu eng an den Wurzeln der Pflanze aufliegt. Sie sollten das Gewächs noch mühelos aus dem fertigen Korb heben können.
- Lassen Sie den oberen Rand des Korbes beim Einpflanzen circa 10 Zentimeter aus der Erde herausstehen.
- Schützen Sie sich und Kinder oder Haustiere vor Verletzungen, indem Sie über die Oberkante des Pflanzkorbes ein Stück aufgeschnittenen Gartenschlauch stülpen.
Hochbeete sichern: Um Hochbeete vor den gefräßigen Wühlmäusen zu bewahren, müssen sie von unten geschützt werden. Auch hierzu eignet sich ein Drahtgeflecht, das Sie vor der Bepflanzung auf dem Erdboden auslegen. Das Gitter muss auf allen Seiten circa 10 cm über das Hochbeet hinausragen.
Rasen mähen: Wer einen kurz geschnittenen Rasen mag, ist gegen Wühlmäuse klar im Vorteil. Denn ein lauter, häufig genutzter Rasenmäher vertreibt die Pflanzenschädlinge ebenfalls aus dem Garten. Sowohl der Lärm wie auch die Vibrationen machen ihnen das Leben schwer.
Geräusche: Auch mit leeren PET-Flaschen lassen sich die lärmempfindlichen Wühlmäuse vertreiben. Schneiden Sie von der Plastikflasche den Boden ab und stellen Sie sie kopfüber in den Wühlmaushügel. Bläst der Wind über die Flaschen, erzeugt er ein störendes Geräusch und die Mäuse nehmen Reißaus.
Hygien: Damit die Feldmaus nicht auch noch den Weg ins Haus findet, sollten Sie in und vor dem Haus besonders auf Hygiene achten. Lassen Sie besonders im Spätherbst, wenn das natürliche Nahrungsangebot nachlässt, keine Obst- und Gemüsereste im offenen Komposteimer herumstehen.
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