Trauermücken bekämpfen

Trauermücken effektiv in der Wohnung wie auch im Garten loswerden

Weil Trauermücken und Fruchtfliegen ungefähr die gleiche Größe aufweisen und beide Insektenarten auf Nahrungssuche in der Wohnung umherschwirren, werden sie häufig miteinander verwechselt. Im Gegensatz zur Fruchtfliege frisst die Trauermücke jedoch niemals Obst und Getränkereste.

Trauermücken und ihre Larven ernähren sich ausschließlich von Pflanzenteilen. Da die Larven die Pflanzenwurzeln bevorzugen, richten sie größeren Schaden an, als die ausgewachsenen Mücken. Die ausgewachsenen Insekten, wie auch ihre Brut lassen sich auf verschiedene Weise bekämpfen.

Trauermücken bekämpfen in der Wohnung

Um effektive Maßnahmen zu ergreifen, müssen Sie sicherstellen, dass es sich bei Ihrer Mückenplage um Trauermücken handelt. Steigen beim Blumengießen kleine schwarze Fliegen aus dem Pflanztopf auf oder befinden sich weiße Larven auf der Blumenerde, sollten Sie die Pflanze rasch umtopfen:

  • Stellen Sie das Gewächs, zunächst in einen separaten Raum oder auf den Balkon, beziehungsweise die Terrasse.
  • Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf und legen Sie sie auf eine alte Zeitung. Die Blumenerde geben Sie in eine Plastiktüte und entsorgen sie.
  • Befreien Sie dann die Wurzeln vorsichtig von der noch verbliebenen Erde und duschen Sie sie mit handwarmem Wasser ab.
  • Den Pflanztopf füllen Sie mit heißem Wasser, das Sie erst wieder ausgießen, wenn es abgekühlt ist. Auf diese Weise töten Sie versteckte Eier ab.
  • Befüllen Sie nun den Blumentopf mit steriler Erde und setzen Sie die Pflanze wieder ein.

Weil Trauermücken Weibchen Ihre Eier nur in feuchter Blumenerde ablegen können, sollten Sie versuchen, das Pflanzsubstrat Ihrer Zimmerpflanzen möglichst trocken zu halten. Wenn es das Gewächs verträgt, verzichten Sie zwei Wochen komplett auf das Blumengießen.

Trauermücken

Alternativ stellen Sie Ihr Gießverhalten um:

  1. Um die Zimmerpflanzen von unten zu gießen, müssen Sie Sorge tragen, dass unter jeden Pflanztopf einen kleinen Teller steht.
  2. Diesen Unterteller, der üblicherweise das Wasser auffängt, das durch die Blumenerde hindurchläuft, befüllen Sie nun mit dem Gießwasser.
  3. Geben Sie Ihrer Pflanze 20 Minuten Zeit, das benötigte Wasser aufzusaugen.
  4. Wasser, das sich danach noch im Unterteller befindet, müssen Sie weggießen. Belassen Sie das überschüssige Wasser im Teller, entdecken die Trauermücken Weibchen das Loch im Pflanztopf und legen dort ihre Eier ab.

Als eine weitere Maßnahme, um den erwachsenen Mücken die Möglichkeit der Eiablage zu nehmen, bedecken Sie die Blumenerde mit Quarzsand. Die Sandschicht sollten Sie gut einen Zentimeter dick auftragen.

Haben Sie Ihre Blumentöpfe gegen die schwarzen Mücken geschützt, können Sie die restlichen Tiere, die in der Wohnung herumschwirren, mit dem Staubsauger einsaugen. Weil Trauermücken sehr langsam fliegen, bereitet das Einsaugen keine Schwierigkeiten.

Noch mehr Möglichkeiten, wie Sie die Trauermücken von Ihren Zimmerpflanzen und somit auch aus der Wohnung fernhalten, finden Sie auf der Seite Hausmittel gegen Trauermücken ausführlich beschrieben.

Trauermücken bekämpfen im Garten

Auf dem Komposthaufen leisten Trauermücken gute Dienste, da sie zur Kompostierung beitragen. An den Wurzeln von Nutz- und Zierpflanzen haben die schwarzen Mücken jedoch nichts zu suchen, denn dort können sie Schaden anrichten.

Nematoden: Nicht nur der Umwelt zuliebe, sondern auch, um Nutzpflanzen anschließend noch genießen zu können, empfiehlt sich der Einsatz von biologischen Mitteln, wie den Nematoden. Sie bringen die Fadenwürmer folgendermaßen aus:

  • Nematoden vertragen keine hohe UV-Strahlung und dürfen nur frühmorgens oder abends verteilt werden!
  • Gießen Sie zuerst Ihre Pflanzen, sodass die Erde feucht ist.
  • Dann lösen Sie die Fadenwürmer nach Anleitung des Herstellers im Gießwasser auf und verteilen das Nematoden-Wasser über der Erde. Rühren Sie während des Gießens mehrmals in der Gießkanne um, denn die Fadenwürmer setzen sich leicht am Boden ab.
  • Nach dem Ausbringen der Nematoden muss die Erde rund um die Pflanzen nochmals gewässert werden.
  • Halten Sie die Pflanzerde anschließend, wie gewohnt, feucht. Spätestens nach drei Wochen sind Ihre Pflanzen frei von Trauermücken.

Bacillus thuringiensis israelensis: Ein weiteres biologisches Mittel, das sich sowohl für Nutz- wie auch für Zierpflanzen eignet, ist der Bacillus thuringiensis israelensis. Er ist sowohl in Tablettenform, wie auch als Flüssigkeit erhältlich und lässt sich auch zur Vorbeugung gegen Trauermücken einsetzen.

Gelbsticker: Gegen die ausgewachsenen Insekten gehen Sie auf natürliche Weise mit Gelbstickern vor. Die gelben Tafeln sind beidseitig mit einer Klebeschicht versehen. Durch die gelbe Farbe werden Trauermücken angelockt und bleiben am Gelbsticker kleben. Aber sie locken eventuell auch andere Insekten an!

Raubmilben: Um gezielt die Larven zu bekämpfen, setzen Sie Raubmilben ein. Es eignen sich die Arten Hypoaspis miles und Hypoaspis aculeifer.

Suchen Sie nach einem Mittel, das Sie bereits im Haushalt vorrätig haben, werden Sie auf der Seite Hausmittel gegen Trauermücken fündig. Die natürlichen Mittel lassen sich bei Zimmerpflanzen, wie auch im Freiland anwenden.

Tipps zum Trauermücken bekämpfen

Schutz anderer Pflanzen: Um nicht befallene Pflanzen vor Trauermücken zu schützen, eignen sich Nylonstrümpfe. Ziehen Sie den Nylonstrumpf von unten über den Blumentopf und binden Sie ihn am Stamm der Pflanze zu, findet das Weibchen keine Möglichkeit, um die Eier in der Erde abzulegen.

Fleischfressende Pflanzen: Im Kampf gegen Trauermücken in Wohnung und Gewächshaus können Sie sich zusätzlich von fleischfressenden Pflanzen unterstützen lassen. Stellen Sie auf jedes Fensterbrett eine fleischfressende Pflanze. Das gemeine Fettkraut lässt sich sogar im Freien einsetzen.

Hydrokultur: Eine gute und dauerhafte Möglichkeit, sich der Trauermückenplage zu entledigen, bieten Hydrokulturen. Wenn Ihre Zimmerpflanzen das vertragen, ersetzen Sie einfach das bisherige Pflanzsubstrat durch Blähton. Auf den groben Tonkugeln werden Trauermücken keine Eier ablegen.

Erde sterilisieren: Um frische oder gebrauchte Blumenerde von Trauermücken Larven und Eiern zu befreien, müssen Sie das Pflanzsubstrat sterilisieren. Dazu breiten Sie die Erde auf einem mit Backpapier belegten Backblech aus und schieben sie bei 100 Grad für 30 Minuten in den Backofen.

Ein Insektizid sollte beim Trauermücken bekämpfen das letzte Mittel der Wahl sein. Um weder Ihre Gesundheit in Gefahr zu bringen, noch der Umwelt zu schaden, ist es ratsam, zuerst auf natürlichem Wege vorzugehen.

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